Ab wann ist eine MPU Pflicht? – Detaillierter Ratgeber

Ab wann ist eine MPU Pflicht? – Ein umfassender Ratgeber

Die Medizinisch-Psychologische Untersuchung (MPU) sorgt bei vielen Betroffenen für Unsicherheit und Fragen: „Ab wann ist eine MPU eigentlich pflicht?“, „Wann muss man die MPU machen?“ , „Welche Grenzwerte gelten?“ oder „Wie bereite ich mich darauf vor?“. Dieser Artikel liefert dir einen ganzheitlichen Überblick zu den wichtigsten Aspekten – von den rechtlichen Grundlagen und typischen Gründen bis hin zu Ablauf, Kosten und Tipps gegen die häufig auftretenden Ängste.

Inhalt in Kürze:

  • Die MPU wird angeordnet, wenn Eignungszweifel an der Fahrtauglichkeit bestehen (häufig Alkohol, Drogen, Punkte).
  • Typische Schwellenwerte sind ab 1,6 Promille (und teils schon ab 1,1 Promille mit besonderen Umständen).
  • Auch bei zu vielen Punkten in Flensburg oder wiederholten Verkehrsverstößen kann eine MPU angeordnet werden.
  • Die Kosten können von rund 350 Euro bis über 750 Euro variieren – je nach Verstoß und Begutachtungsumfang.
  • Eine sorgfältige Vorbereitung ist entscheidend: medizinische Tests, psychologisches Gespräch und Leistungsprüfungen.
    Tipp: Wer schnell und flexibel lernen möchte, dem hilft dieser Onlinekurs zur MPU .

Was ist die MPU und warum wird sie angeordnet?

Die Medizinisch-Psychologische Untersuchung (MPU), umgangssprachlich oft als „Idiotentest“ bezeichnet, ist ein Verfahren zur Überprüfung der Fahrtauglichkeit. Grundlage dafür sind das Straßenverkehrsgesetz (StVG) und die Fahrerlaubnis-Verordnung (FeV). Wenn eine Behörde Zweifel an der Eignung zum Führen von Kraftfahrzeugen hat, kann sie eine MPU anordnen.

Typische Auslöser für die MPU

  • Alkohol: Wiederholte Alkoholfahrten, hohe Promillewerte (z. B. über 1,6 Promille). Siehe auch „Ab wann MPU wegen Alkohol?“ .
  • Drogen: Konsum von illegalen Drogen (z. B. Cannabis, Kokain), aber auch verkehrsrelevante Medikamentenmissbräuche. Mehr Infos unter „MPU wegen Drogen“ .
  • Punkte: Zu viele Einträge im Flensburger Fahreignungsregister (ab 8 Punkten droht der Entzug der Fahrerlaubnis, oft mit MPU-Auflage). Siehe auch „MPU wegen Punkten“ .
  • Auffälliges Fahrverhalten: Mehrere schwere Verstöße (z. B. hohe Geschwindigkeitsüberschreitungen, Fahrerflucht, gefährliches Fahrverhalten).

Ab wann ist eine MPU wirklich pflicht?

Der Begriff „Pflicht“ kann etwas irreführend sein. Genau genommen fordert die Fahrerlaubnisbehörde eine MPU an, wenn gewisse Voraussetzungen erfüllt sind. Wer den Führerschein nach einer Entziehung oder Sperre zurückerlangen will, muss in bestimmten Fällen dieses Gutachten erbringen. Konkret heißt das:

  • Alkohol am Steuer: Ab 1,6 Promille wird eine MPU fast immer angeordnet – auch schon ab 1,1 Promille bei zusätzlichen Auffälligkeiten oder Wiederholungstaten. Lies mehr dazu in „MPU wegen Alkohol“ .
  • Wiederholtes Fahren unter Alkoholeinfluss: Bereits bei niedrigeren Werten kann eine MPU angeordnet werden, wenn eine Person mehrmals auffällig wird.
  • Drogen: Einmaliger Konsum (besonders harte Drogen) kann schon zur MPU führen. Mehr Infos zur Cannabis-Problematik findest du im Ratgeber „MPU wegen Cannabiskonsum“ .
  • Punktekonto: Wer 8 Punkte im Fahreignungsregister erreicht, verliert die Fahrerlaubnis und muss sie nach Ablauf der Sperrfrist neu beantragen. Die Behörde kann dabei eine MPU anordnen, wenn deutliche Zweifel an der Eignung bestehen.
  • Schwerwiegendes Fehlverhalten: Dazu gehören gefährliche Eingriffe in den Straßenverkehr, Nötigung, Fahrerflucht mit Personenschaden oder Fahren ohne Fahrerlaubnis.

Fazit: Eine MPU ist immer dann „Pflicht“, wenn die Behörde die geistige, charakterliche oder gesundheitliche Eignung in Zweifel zieht. Im Regelfall wird dies bei wiederholten und/oder besonders schweren Verkehrsverstößen angenommen.


Rechtliche Grundlagen und offizielle Stellen

Die zentrale gesetzliche Basis liefert das Straßenverkehrsgesetz (StVG) in Verbindung mit der Fahrerlaubnis-Verordnung (FeV). Hier sind die Vorschriften geregelt, wer unter welchen Umständen eine MPU absolvieren muss.

  • § 13 FeV: Behandelt die Eignungszweifel bei Alkohol.
  • § 14 FeV: Bezieht sich auf Drogen und Medikamente.
  • § 11 FeV: Generelle Regelungen zur Eignung, charakterlichen Zuverlässigkeit etc.

Tipp: Offizielle Informationen und die genauen Formulierungen findest du unter gesetze-im-internet.de oder auf den Webseiten der zuständigen Fahrerlaubnisbehörde. Alternativ kannst du auch nachlesen, wie die MPU-Anmeldung bei der Behörde abläuft.


Typische Gründe im Detail

MPU wegen Alkohol

Die häufigste Ursache für eine MPU sind Alkoholverstöße. Hier wird unterschieden zwischen:

  • Erstverstoß: Bei mindestens 1,6 Promille gilt die Regel, dass eine MPU angeordnet wird. Auch ab 1,1 Promille droht sie, wenn das Fehlverhalten besonders schwerwiegend war (z. B. Unfall, Gefährdung anderer). Infos zum Ablauf findest du in „MPU wegen Alkohol“ .
  • Wiederholter Verstoß: Wer z. B. mehrfach mit 0,8 Promille erwischt wird, kann ebenfalls zur MPU vorgeladen werden.
  • Auffälliges Alkohol-Verhalten: Wenn eine generelle Alkoholproblematik vermutet wird (z. B. Entzug der Fahrerlaubnis wegen Alkohol).

Übrigens sind für eine MPU wegen Alkohol häufig Leberwerte (CDT- und MCV-Wert) sowie weitere Blutuntersuchungen relevant.

MPU wegen Drogen

Bei Drogenkonsum (Cannabis, Amphetamine, Kokain etc.) gilt oft: Keine Toleranz. Wird jemand am Steuer mit illegalen Substanzen erwischt, kann das allein schon genügen, um eine MPU anzuordnen – insbesondere bei Wiederholung oder festgestellter Abhängigkeit. Mehr Informationen gibt es in „MPU wegen Drogen“ .

MPU wegen Punkten

Das Punktesystem in Flensburg setzt bei 8 Punkten den Entzug der Fahrerlaubnis fest. Um den Führerschein nach Ablauf der Sperrzeit zurückzubekommen, muss man ihn neu beantragen. Wenn mehrere schwere Verstöße zusammenkamen (z. B. wiederholtes Rasen), ordnen die Behörden häufig eine MPU an. Das dient der Prüfung, ob das Fehlverhalten auf mangelndes Verantwortungsbewusstsein oder charakterliche Ungeeignetheit hindeutet. Mehr dazu unter „MPU wegen Punkten“ .


Wie läuft die MPU ab?

Eine MPU besteht in der Regel aus drei Teilbereichen. Wenn du es ganz genau wissen willst, schau dir den Artikel „Wie läuft eine MPU ab?“ an. Im Wesentlichen umfasst sie:

  • Medizinische Untersuchung: Der Arzt prüft den Gesundheitszustand, eventuelle Substanzabhängigkeiten (z. B. Alkohol, Drogen), und ob körperliche Einschränkungen vorliegen. Siehe auch „Ärztliche Untersuchung MPU“ .
  • Leistungstests: Am Computer oder mit Testgeräten werden Reaktionsfähigkeit, Konzentration und Wahrnehmung getestet.
  • Psychologisches Gespräch: Ein Verkehrspsychologe klärt, ob der Fahrer das frühere Fehlverhalten reflektiert und nachhaltige Verhaltensänderungen eingeleitet hat.

Wichtig: Das Gutachten resultiert in einem „positiv“ oder „negativ“. Bei einem negativen MPU-Gutachten ist meist eine erneute Untersuchung notwendig – häufig verbunden mit weiteren Sperrfristen und zusätzlichen Kosten. Tipps für den Fall der Fälle: Was tun bei negativem MPU-Gutachten?


Kosten und Vorbereitung

Kostenrahmen

Grund der MPU Typische Kosten (ca.)
Alkohol 350 – 550 Euro
Drogen 450 – 700 Euro
Punkte / Mehrfachtäter 400 – 750 Euro

Die Gebühren können je nach Begutachtungsstelle und Umfang der Tests variieren. Mehr dazu in „MPU Vorbereitung und Kosten 2024“ .

Vorbereitungsmöglichkeiten

  • Beratungsgespräch: Kostenlose Ersttermine bei Verkehrspsychologen oder MPU-Beratungsstellen geben eine Einschätzung, was individuell erforderlich ist.
  • MPU-Vorbereitungskurse: Diese Kurse helfen, das Fehlverhalten aufzubereiten und die psychologischen Tests zu bestehen.
    Besonders flexibel lernst du über den Onlinekurs von MPU-Wissen . Dort kannst du dich zeit- und ortsunabhängig vorbereiten.
  • Abstinenznachweise: Insbesondere bei Alkoholverstößen und Drogen ist es oft ratsam, über mehrere Monate saubere Urin- oder Haarproben vorzuweisen. Siehe dazu auch „Abstinenznachweis – Wie lange?“ .
  • Ärztliche Checks: Bei chronischen Erkrankungen (z. B. Diabetes, Epilepsie) sind Atteste erforderlich, um die Fahrtauglichkeit zu belegen.

Hinweis: Eine gründliche Vorbereitung erhöht deutlich die Chance auf ein positives Gutachten. Wer ohne Vorbereitung zur MPU geht, riskiert einen Misserfolg – und damit weitere Kosten und längere Wartezeiten. Alternativ bietet sich ein Online-Schnellkurs an, um die wichtigsten Themen kompakt zu erlernen.


Emotionale Aspekte und häufige Fragen

Die MPU ist für viele ein belastendes Thema: Angst vor dem Durchfallen, Scham über das Fehlverhalten oder Unsicherheiten bezüglich der Kosten und des bürokratischen Aufwands. Typische Fragen sind:

  • „Kann ich die MPU umgehen?“
    In der Regel nein, sofern die Behörde sie angeordnet hat. Es gibt keine „Abkürzung“; allerdings kann die Sperrfrist verjähren. Das dauert aber meist mehrere Jahre, ist also keine praktikable Lösung, wenn man zügig wieder fahren möchte. Mehr dazu unter „MPU umgehen“ oder „MPU Verjährung“ .
  • „Was passiert, wenn ich nicht bestehe?“
    Wer ein negatives Gutachten bekommt, muss meist eine erneute MPU machen. Die Kosten sind erneut zu tragen. Teilweise werden noch strengere Auflagen verhängt (längere Abstinenznachweise etc.). Lies hier weiter: „MPU durchgefallen: was nun?“ .
  • „Wie hoch sind meine Chancen?“
    Mit guter Vorbereitung (z. B. verkehrspsychologische Beratung oder Online-Vorbereitung ) sind die Chancen deutlich höher. Die Auseinandersetzung mit den eigenen Fehlern ist ein zentraler Punkt im psychologischen Gespräch.

Zusammenfassung und Tipps für Betroffene

  • Erst informieren, dann handeln: Wer einen Brief von der Fahrerlaubnisbehörde erhält, sollte sich umgehend über die Anforderungen der MPU informieren – zum Beispiel in einem MPU-Test oder per Online-Test .
  • Ehrliche Selbstreflexion: Die MPU ist kein reiner Test, den man mit auswendiggelernten Antworten besteht. Echtes Verständnis des eigenen Fehlverhaltens ist essenziell.
  • Abstinenz (Alkohol/Drogen) nachweisen: Oft sind lückenlose Nachweise für mehrere Monate nötig. Am besten lässt man sich früh beraten, wo und wie man diese Nachweise führen kann. Geht es auch ohne Abstinenznachweis?
  • Professionelle Hilfe suchen: Verkehrspsychologische Beratung oder MPU-Vorbereitungskurse sind zwar mit zusätzlichen Kosten verbunden, erhöhen aber die Erfolgschancen erheblich.
  • Kosten realistisch einplanen: Neben den MPU-Gebühren selbst können weitere Posten anfallen (Führerschein-Neubeantragung, Abstinenztests, ggf. Anwalt).

Fazit

Die Frage „Ab wann ist eine MPU pflicht?“ lässt sich nicht nur mit festen Promille- oder Punktgrenzen beantworten. Ob eine MPU angeordnet wird, hängt immer von den individuellen Umständen ab: Alkoholverstöße, Drogenkonsum, Punktestand oder andere gravierende Verkehrsdelikte. Wer seinen Führerschein nach einer Entziehung wiedererlangen möchte, muss sich oft einer MPU stellen. Mit guter Vorbereitung, Einsicht und einer professionellen Aufarbeitung der eigenen Verkehrsverstöße erhöhen sich die Chancen auf ein positives MPU-Gutachten erheblich.

Scheue dich nicht, rechtzeitig Hilfe in Anspruch zu nehmen – sei es durch Beratungsstellen, Verkehrspsychologen oder einen strukturierten Onlinekurs . So lässt sich nicht nur die MPU besser bestehen, sondern auch ein nachhaltiges Umdenken im eigenen Fahrverhalten erreichen.

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