Die Leberwerte sind bei einer MPU nicht ausschlaggebend für das Bestehen der Prüfung, viel mehr sind sie ein Anhaltspunkt bzw. ein Indiz für erhöhten Alkoholkonsum. Genauso wichtig sind die anderen Teile der MPU, der Fragebogen, der Leistungstest und das psychologische Gespräch. Jedoch weisen besonders die Erhöhung der GGT-, GOT- und GPT-Werte bzw. eine Kombination aus diesen, auf einen durch Alkoholkonsum entstandenen Leberschaden hin. Wichtig ist daher, dass sie während der MPU stets plausible und ehrliche Antworten geben. Diese sollten stets stimmig sein, z.B. sind viele Drogen in den Körperhaaren noch Wochen bis Monate später nachweisbar, wenn Sie im Fragebogen oder während des psychologischen Gesprächs also angeben, seit wann Sie clean sind, sollte dies auf jeden Fall mit den Ergebnissen der Proben übereinstimmen. Ebenso steht es natürlich bei Alkoholkonsum. Belegen können Sie Ihre Werte durch Arztbesuche bzw. Untersuchungen bereits vor Antritt der MPU. Lassen Sie ihre Leberwerte während eines Alkoholentzugs beispielsweise alle sechs bis acht Wochen untersuchen und von einem Arzt unterzeichnen. So sehen die Prüfer, dass auch wenn Ihre Werte sich erstmal nur langsam bzw. gar nicht verändern, Sie doch an sich arbeiten und Ihr Fehlverhalten eingesehen haben.
Bei der GGT handelt es sich um ein membrangebundenes Enzym, das sich in vielen Körperzellen befindet. Vor allem bei Schädigungen der Leber durch Medikamente, Gifte und Alkohol und bei Störungen im Galleabfluss, findet sich eine Steigerung der Enzymaktivität im Blut. Wenn also besonders große Mengen Enzyme ins Blut gelangen, deutet dies auf ein geschädigtes Herkunftsorgan. Im Fall der GGT ist dies die Leber. Ursachen für die Erhöhung dieser Werte können unterschiedlich sein: chronische Hepatitis, Lebermetastasen, die Leberzirrhose oder andere Schädigungen der Leber, verursacht durch Medikamente, Alkohol, Gifte oder Erbkrankheiten.
Die GOT ist ebenfalls ein Enzym. Der Mensch produziert GOT (oft auch Aspartat – Aminotransferase genannt) hauptsächlich in der Leber, den Herzmuskeln sowie den Skelettmuskeln. Der GOT-Wert weist auf den Zustand von Leber und Herz hin. Wenn der Wert gestiegen ist, deutet dies auf nächste Ursachen hin: Hepatitis, Leberzirrhose, Leberkrebs, hohe Medikamenteneinnahme, Herzinfarkt, Bauchspeicheldrüsenentzündung, hoher Alkoholkonsum.
Die GPT ist auch ein Enzym, das insbesondere im Plasma von Leberzellen vorkommt. Erhöhte GPT-Werte weisen im Prinzip immer auf eine Beschädigung der Leberzellen bzw. auf eine potenzielle Lebererkrankung hin.
Der MCV-Wert gibt Aufschluss über die mittlere Größe der Erythrozyten – den sogenannten roten Blutkörperchen. Beim chronischen Alkoholkonsum vergrößern sich die Erythrozyten pathologisch.
Als Hinweis auf übermäßigen Alkoholkonsum dient auch der CDT-Wert. CDT ist ein Protein, das sich im jeden menschlichen Serum befindet und eine bedeutsame Rolle für den Eisentransport im Blut übernimmt. Daher gilt CDT als ein sehr zuverlässiger Indikator für den regelmäßigen Alkoholkonsum.
Erhöhte Blut- und/oder Leberwerte können zwar ein Zeichen eines erhöhten Alkoholkonsums sein, stellen dafür aber kein sicheres Beweis dar. Frühere oder aktuelle Erkrankungen, die Konsumierung gewisser Medikamente und noch einige andere Faktoren können ebenso einen (negativen) Einfluss auf die Leberwerte haben. Deshalb ist die Aussagekraft dieser Werte im Laufe der Jahre gesunken.