Kontrolliertes Trinken bei der MPU – Anleitung, Nachweis & Dauer

Kontrolliertes Trinken bei der MPU

Anleitung, Nachweis & Dauer – so bestehen Sie ohne komplette Abstinenz

Letzte Aktualisierung am 24.05.2025

Warum dieser Ratgeber?

Kontrolliertes Trinken ist der einzige akzeptierte Mittelweg zwischen uneingeschränktem Alkoholkonsum und vollständiger Abstinenz. Wer sein Trinkverhalten glaubhaft planen und steuern kann, erhält vor dem medizinisch-psychologischen Gutachten eine echte Chance, den Führerschein zurückzuerlangen – ganz ohne monatelangen Verzicht.

Inhalt dieses Guides:
für wen kontrolliertes Trinken geeignet ist – und für wen nicht
wann und wie lange Sie den kontrollierten Konsum nachweisen sollten
womit Sie Ihre Glaubwürdigkeit beim Gutachter untermauern
häufige Fehler, die zum Durchfallen führen

1 · Was bedeutet “kontrolliertes Trinken”?

Behördlich definiert ist kontrolliertes Trinken eine von zwei Strategien, „sein Alkoholtrinkverhalten ausreichend zu ändern“, um sich als geeignet zum Führen von Kraftfahrzeugen zu qualifizieren. Die Alternative ist der Abstinenznachweis.

Konkret heißt das: Sie trennen strikt zwischen

Fahren
Absolute Nüchternheit – 0,0 ‰.
Freizeitkonsum
Planbarer, begrenzter Alkoholkonsum zu ausgewählten Anlässen.

Wer diesen Plan über Monate einhält, demonstriert dem Gutachter: „Ich kann jederzeit bewusst auf Alkohol verzichten und treffe sichere Entscheidungen.“

2 · Für wen ist kontrolliertes Trinken geeignet?

Das Konzept wird nicht pauschal akzeptiert. Kontrolliertes Trinken ist ausgeschlossen bei:

Alkoholabhängigkeit (Entzug, Entwöhnung, Entgiftung)
Promillewert über 1,6 ‰ beim Delikt
mehrfachem Alkoholverstoß im Straßenverkehr

Trifft keiner dieser Punkte auf Sie zu, ist kontrolliertes Trinken in der Regel zulässig. Zur finalen Absicherung empfiehlt sich ein Einzelgespräch mit einem Verkehrspsychologen.

3 · Wie lange muss ich kontrolliert trinken?

Entscheidend ist, dass das Verhalten zur Gewohnheit geworden ist und der Gutachter einen stabilen Zeitraum erkennen kann. Praxiswerte:

NachweiszeitraumEmpfohlene DauerBewertung durch Gutachter
Minimum6 Monateakzeptabel, aber Nachfragen sicher
Optimal12 Monatehohe Glaubwürdigkeit
Ideal> 12 Monatesehr hohe Glaubwürdigkeit

Tipp: Führen Sie Ihr Trinktagebuch mindestens sechs Monate, besser ein Jahr. Jeder zusätzliche nüchterne Monat verbessert Ihre MPU-Chancen.

4 · Nachweis: So belegen Sie kontrolliertes Trinken

Im Gegensatz zur Abstinenz gibt es keine verpflichtenden Urin- oder Haaranalysen. Sie überzeugen den Gutachter vor allem so:

Nachweiskette in vier Schritten:
1. Trinktagebuch – detailliert, lückenlos, plausibel.
2. Konkrete Regeln – z. B. höchstens 2 Gläser Wein an weniger als 4 Tagen pro Monat.
3. Belegbare Routine – etwa Verzicht bei Stammtisch oder Dienstreisen.
4. Reflexion – warum und wie Sie Rückfallrisiken vermeiden.

Leberwerte (γ-GT, CDT, MCV) können unterstützend wirken, ersetzen aber keine glaubhafte Geschichte. Wie Sie diese im psychologischen Gespräch präsentieren, lernen Sie im MPU-Videokurs.

5 · Muster-Trinkplan zum Download

Laden Sie sich hier unseren kostenlosen PDF-Trinkplan herunter. Darin finden Sie unter anderem Kalendervorlagen und Reflexionsfragen. Füllen Sie den Plan täglich aus – auch an alkoholfreien Tagen. Nur so beweisen Sie Konsequenz.

6 · Häufige Fehler – und wie Sie sie vermeiden

Typische Stolpersteine:
„Null-Ausnahme“-Regel brechen – einmaliges spontanes Trinken wirft Sie zurück.
Unrealistische Grenzen – versprechen Sie nicht „maximal 1 Bier pro Jahr“.
Tagebuch nachtragen – der Gutachter erkennt nachträgliche Einträge.
Leberwerte ignorieren – schlechte Werte konterkarieren Ihre Story.

7 · FAQ

Kann ich trotz kontrolliertem Trinken einen Rückfall haben? Ja – deshalb verlangt der Gutachter Strategien zur Rückfallprophylaxe, etwa Ersatzhandlungen oder das Meiden riskanter Situationen.
Wie viel Alkohol ist beim kontrollierten Trinken erlaubt? Es gibt keine feste Grenze; üblich sind höchstens 2 Standardgetränke (unter 24 g reiner Alkohol) pro Anlass und maximal 1–2 Anlässe pro Woche.
Kann ich kontrolliertes Trinken mit EtG-Analysen absichern? Ja – freiwillige Urin- oder Haaranalysen mit negativem Befund hinsichtlich Binge-Drinking erhöhen Ihre Glaubwürdigkeit, sind aber teuer und nicht vorgeschrieben.

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