Freiwillige MPU: Klarheit gewinnen – Sicherheit behalten
Letzte Aktualisierung: 15. Juni 2025Die freiwillige MPU ist ein bisher wenig bekanntes, aber äußerst sinnvolles Instrument für Menschen, die ihre Fahrtauglichkeit ernsthaft hinterfragen möchten – ganz besonders im höheren Alter. Sie bietet die Möglichkeit, sich selbst Sicherheit zu verschaffen, bevor es zu riskanten Situationen oder rechtlichen Konsequenzen kommt. Gerade für Senioren, deren Angehörige sich zunehmend sorgen, kann sie ein wichtiger Schritt sein – aus Verantwortung sich selbst und anderen gegenüber.
Warum überhaupt eine freiwillige MPU machen?
Mit zunehmendem Alter schleichen sich oft Unsicherheiten ein: Ist mein Reaktionsvermögen noch schnell genug? Kann ich im Notfall rechtzeitig bremsen? Sind meine Medikamente eventuell eine Gefahr im Straßenverkehr? Diese Fragen entstehen meist nicht aus Angst, sondern aus Verantwortungsbewusstsein. Die freiwillige MPU gibt ehrliche, unabhängige Antworten.
Was du durch eine freiwillige MPU gewinnst:- Ein unabhängiges Gutachten über deine körperliche und psychische Fahrtüchtigkeit
- Mehr Sicherheit im Alltag – auch gegenüber Angehörigen oder Ärzt*innen
- Keine Meldung an Behörden: Das Ergebnis bleibt privat und gehört nur dir
„Wer freiwillig überprüft, fährt am Ende oft länger – und sicherer.“
Wie läuft eine freiwillige MPU ab?
Der Ablauf ist dem einer regulären MPU ähnlich – allerdings ohne Druck. Du wirst psychologisch befragt, machst Reaktionstests und kannst optional eine Fahrverhaltensbeobachtung absolvieren. Dabei geht es nicht um Perfektion, sondern um eine fundierte Einschätzung deiner Fähigkeiten im echten Straßenverkehr.
So bereitest du dich am besten vor:- Bring aktuelle ärztliche Befunde mit, vor allem zu Medikamenten oder chronischen Erkrankungen
- Sei ehrlich im Gespräch – niemand will dir den Führerschein nehmen
- Nutze die freiwillige MPU als Chance, ggf. gezielt zu trainieren oder Fahrgewohnheiten zu ändern
Was plant die EU – und warum betrifft es dich?
Aktuell wird auf EU-Ebene diskutiert, ob Senioren ab 70 Jahren alle fünf Jahre eine Fahrtauglichkeitsprüfung ablegen sollen. Das könnte bedeuten: Keine lebenslange Fahrerlaubnis mehr, sondern regelmäßige Kontrollen – ähnlich wie beim Führerschein-Sehtest. Länder wie Spanien, Italien oder Dänemark machen es bereits vor.
Die Argumente für verpflichtende Tests:- Frühzeitiges Erkennen altersbedingter Schwächen
- Vermeidung von Unfällen durch nachlassende Konzentration, Sehkraft oder Reaktionsgeschwindigkeit
- Verlässliche Nachweise statt bloßer Selbsteinschätzung
Ob die Regelung auch in Deutschland kommt, ist offen – aber sicher ist: Wer sich freiwillig prüfen lässt, ist vorbereitet.
Auch für andere Lebensphasen sinnvoll
Die freiwillige MPU ist nicht nur für Senioren relevant. Auch nach längeren Krankenhausaufenthalten, einem Schlaganfall, einer Depression oder einer schwerwiegenden Operation kann es sinnvoll sein, die eigene Fahrtauglichkeit neu einschätzen zu lassen. Oft verlangen Versicherungen oder behandelnde Ärzt*innen ohnehin eine Rückmeldung zur Fahreignung – die freiwillige MPU liefert diese, auf professionelle Weise.
Kosten und Dauer: Was musst du einplanen?
Die freiwillige MPU kostet in der Regel zwischen 150 und 200 Euro – deutlich weniger als eine angeordnete Untersuchung. Der Zeitaufwand beträgt etwa drei bis vier Stunden. Du erhältst ein schriftliches Ergebnis und kannst dich bei Bedarf weiter beraten lassen.
Fazit: Eigenverantwortung statt Zwang
Eine freiwillige MPU ist kein Eingeständnis von Schwäche – im Gegenteil. Sie zeigt, dass du Verantwortung übernimmst, bevor andere über dich urteilen. Ob als Vorsorge im Alter, nach Krankheit oder bei Unsicherheit: Eine freiwillige MPU ist ein starker Schritt für deine Sicherheit – und die der anderen.
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